Kathryn Hirsh-Pasek
Re-imagining education: Delivering high quality education through playful learning
Pauline Slot
Continuous professional development as pathway towards sustainable quality in early childhood education
Die BRISE Conferences on Early Childhood Development sind nach der unvermeidlichen Pause zurück: Wir laden Sie herzlich ein, am 19. und 20. Juni 2023 an unserer nächsten Präsenzveranstaltung in Berlin teilzunehmen. Als ein Highlight an jedem der beiden Tage freuen wir uns, renommierte Keynote-Speaker ankündigen zu dürfen: Kathryn Hirsh-Pasek (Temple University) und Pauline Slot (Universität Utrecht).
Nähere Informationen zum Programm bekommen Sie hier.
Der Abstractband steht hier zum Download bereit.
Wir freuen uns darauf, Sie persönlich wiederzusehen!
Die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) umfasst eine Langzeitstudie, die Effekte frühkindlicher Förderung systematisch untersucht. Frühkindliche Förderung von Kindern aus sozioökonomisch und kulturell benachteiligten Familien dient der Prävention von Disparitäten im kognitiven und sozialen Leistungsstand. Die Erfahrungen in Bremen unterstützen eine Politik der frühen Kindheit darin, allen Kindern gleiche Chancen zu eröffnen, sie in ihrer Entwicklung zu fördern, zu beteiligen und zu schützen.
Mit BRISE wird erstmals eine Langzeitstudie zu einem regional großflächig angelegten Förderprogramm durchgeführt. Alltagsintegrierte, zumeist bereits in Bremen vorhandene Angebote zur frühkindlichen und vorschulischen Förderung in den Familien und in den Kindertageseinrichtungen werden systematisch zu einer Förderkette verknüpft. Vorgesehen ist eine Förderkette, die bereits während der Schwangerschaft einsetzt und bis zum Schuleintritt des Kindes reicht.
Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über acht Jahre geförderte wissenschaftliche Begleitforschung von BRISE geht der Frage nach, welche kumulativen Effekte ein koordiniertes Förderprogramm auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder hat. Als Vergleichsgruppe werden Kinder betrachtet, deren Familien nach eigenem Ermessen die Förderangebote in der Stadtgemeinde Bremen nutzen. Über einen längeren Zeitraum wurden insgesamt knapp 600 sozioökonomisch und kulturell benachteiligte Bremer Familien als BRISE-Familien in unsere Stichprobe aufgenommen. Durch die Anbindung sowohl an das sozio-oekonomische Panel (SOEP) als auch an das Nationale Bildungspanel (NEPS) kann BRISE auf weitere hochwertige Vergleichsdaten zurückgreifen.
> Prof. Dr. Olaf Köller
IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und
Mathematik (Sprecher)
> Prof. Dr. Birgit Mathes
Universität Bremen
> Prof. Dr. Yvonne Anders
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
> Dr. Manja Attig
Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi)
> Prof. Dr. Marcus Hasselhorn
DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main
> Prof. Dr. Aiso Heinze
IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik
> Dr. Emilija Meier-Faust
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., DIW Berlin
> Prof. Dr. Sabina Pauen
Universität Heidelberg
> Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
> Prof. Dr. Jürgen Schupp
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., DIW Berlin
> Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB)
> Prof. Dr. Sabine Weinert
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Ein Vorhaben wie BRISE umzusetzen und dabei wissenschaftlich zu begleiten, ist eine einzigartige Gelegenheit, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Kommunen Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien besser in ihrer Entwicklung unterstützen können. Diese bestmöglich zu nutzen, erfordert, eine Vielzahl von Personen in unterschiedlichen Funktionen und mit unterschiedlichen Expertisen einzubinden. Deren Zusammenarbeit zu koordinieren, ist primäre Aufgabe des IPN · Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Fachlich hat das IPN seinen Schwerpunkt in domänenspezifischen Vorläuferfähigkeiten und Kompetenzen.
Bremer Wissenschaftler:innen besuchen die teilnehmenden Familien regelmäßig zu Hause und führen dort Befragungen und Verhaltensbeobachtungen durch. Die Familien besuchen auch das BRISE-Forschungslabor, welches kinderfreundlich eingerichtet wurde. Bremen ist zudem zentral in Erhebungsplanung, Abstimmung zwischen Erhebungsinstrumenten und -messzeitpunkten, Datenmanagement und -bereitstellung sowie die Zusammenarbeit mit den Förderprogrammen und den Kindertagesstätten einbezogen. Der Forschungsschwerpunkt liegt in der Erhebung objektiver Marker der kognitiven und sozio-emotionalen Entwicklung, der Gehirnreifung und des Stresserlebens sowie der Bezugsfindung dieser Marker mit familiären und gesellschaftlichen Einflüssen. Im Teilprojekt Bremen konzipierte Erhebungen fokussieren insbesondere auf die dem Lernen zugrundeliegenden Teilprozesse und auf Leistungen, die im Längsschnitt und auch in multi-kulturellen Gruppen vergleichbar erhoben werden können.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin übernimmt die Verzahnung von BRISE und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), der größten Panelstudie Deutschlands. Anhand eines Vergleichs der Daten aus BRISE und SOEP werden die Übertragbarkeit und Verallgemeinerung der Befunde aus Bremen untersucht.
Das bildungs- und familienökonomische Teilprojekt „Kosten-Effektivitätsanalysen im Rahmen von BRISE“ untersucht die Effizienz der einzelnen frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangebote von BRISE sowie der Förderkette als Ganzes. Solche Effizienzanalysen ermöglichen es, die Wirkung der Programme den Ressourcen, die in die Programme geflossen sind, gegenüberzustellen. Effizienzanalysen erfordern zum einen eine detaillierte jährliche Erfassung von Kostenströmen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Anbietern der an BRISE beteiligten Programme. Zum anderen werden Nutzenströme mithilfe fundierter quasi-experimenteller Wirkungsanalysen kausal den Programmen zugeordnet. Diese Wirkungsanalysen sollen sowohl auf den erhobenen BRISE- Untersuchungsdaten als auch auf administrativen Daten basieren. Diese Methode verspricht mit angloamerikanischen Interventionsstudien aufzuschließen, die vielfach durch ähnlich fundierte Effizienzanalysen begleitet wurden.
Die Universität Bamberg bringt in enger Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (Teilprojekt Frühe Bildung/NEPS) innovative Messinstrumente des Nationalen Bildungspanels (NEPS) in BRISE ein. Diese werden in BRISE mit dem Ziel eingesetzt, die Entwicklung der BRISE-Kinder mit derjenigen der repräsentativ gezogenen NEPS-Säuglingskohorte zu vergleichen. Die Schwerpunkte des Teilprojekts Entwicklungspsychologie/NEPS lagen insbesondere auf der Einbringung und Umsetzung von Beobachtungs- und sozio-emotionalen Maßen, wie zum Beispiel der Erfassung halbstandardisierter Spielsituationen zwischen Mutter und Kind. Zudem wurden in dem Teilprojekt insbesondere frühe domänen-spezifische (Vorläufer-) Fähigkeiten eingebracht.
Die Beschreibung der frühkindlichen Entwicklung auf unterschiedlichen Dimensionen steht im Fokus des Teilprojektes, das Prof. Dr. Sabina Pauen leitet. Dafür kommt u. a. das bereits gut erprobte Dokumentationsinstrument MONDEY (Milestones of Normal Development in Early Years) zum Einsatz. MONDEY basiert auf elterlichen Einschätzungen kindlicher Kompetenzen in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen (Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung und Denken, Sprache, soziale Beziehungen, Selbstregulation, Emotionen). Zusätzliche Erhebungen im Verhaltenslabor und im EEG-Labor dienen der standardisierten Erfassung von frühkindlichen Kompetenzen unter kontrollierten Bedingungen. Dieses multi-methodale Vorgehen verspricht genaueren Aufschluss über die Entwicklung der kindlichen Abstraktionsfähigkeit, exekutiver Kontrollprozesse (Aufmerksamkeitskontrolle, kognitive Flexibilität und Arbeitsgedächtnis), sozial-kognitiver Kompetenzen, aber auch den allgemeinen Entwicklungsstand zu geben. Entsprechende Daten können sowohl als Prädiktoren als auch als Outcome-Maße dienen.
Die Beschreibung der frühkindlichen Entwicklung auf unterschiedlichen Dimensionen steht im Fokus des Teilprojektes, das Prof. Dr. Sabina Pauen leitet. Dafür kommt u. a. das bereits gut erprobte Dokumentationsinstrument MONDEY (Milestones of Normal Development in Early Years) zum Einsatz. MONDEY basiert auf elterlichen Einschätzungen kindlicher Kompetenzen in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen (Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung und Denken, Sprache, soziale Beziehungen, Selbstregulation, Emotionen). Zusätzliche Erhebungen im Verhaltenslabor und im EEG-Labor dienen der standardisierten Erfassung von frühkindlichen Kompetenzen unter kontrollierten Bedingungen. Dieses multimethodale Vorgehen verspricht genaueren Aufschluss über die Entwicklung der kindlichen Abstraktionsfähigkeit, exekutiver Kontrollprozesse (Aufmerksamkeitskontrolle, kognitive Flexibilität und Arbeitsgedächtnis), sozial-kognitiver Kompetenzen, aber auch den allgemeinen Entwicklungsstand zu geben. Entsprechende Daten können sowohl als Prädiktoren als auch als Outcome-Maße dienen.
Im Rahmen der Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung untersucht das Teilprojekt unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Yvonne Anders die Einflüsse von frühpädagogischer Anregungsqualität in Kindertageseinrichtungen in Kombination mit Einrichtungsmerkmalen und professionellen Kompetenzen von pädagogischen Fachkräften auf die kindliche Entwicklung. Weiterhin stehen Einstellungen und Überzeugungen von Eltern wie auch die Aktivitäten und Interaktionen in der Familie im Mittelpunkt des Forschungsinteresses, wofür unter anderem ein Erhebungsinstrument für das gemeinsame Betrachten eines Bilderbuches entwickelt wird. Zentrales Ziel ist es, summative sowie kompensatorische Effekte der häuslichen und institutionellen Anregungsqualitäten in Kombination mit frühen Interventionen auf die kindliche Entwicklung zu identifizieren.
Das BRISE-Teilprojekt am DIPF | Leibniz Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation beschäftigt sich mit den Auswirkungen der in BRISE realisierten Förderkette auf die kindliche Schulbereitschaft, also mit der Frage, ob die Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Kinder bei der Einschulung angemessen auf die schulischen Anforderungen vorbereitet sind. Hierzu werden im Frühjahr vor der Einschulung Merkmale erfasst, die sich im Hinblick auf die Vorhersage schulischer Leistungen als relevant erwiesen haben. Dabei sind zum einen domänen- oder bereichsspezifische Vorläuferfertigkeiten relevant, insbesondere frühe Vorläufer der Schriftsprache, wie phonologische Informationsverarbeitung und Buchstabenkenntnis, und der Arithmetik, wie frühe numerische Kompetenzen. Zum anderen werden domänenübergreifende Kompetenzen betrachtet, wie Sprachkompetenzen und verschiedene Facetten selbstregulativer Kompetenzen.
> Prof. Dr. Elsbeth Stern
ETH Zürich (Vorsitzende)
> Prof. Dr. Kathryn Hirsh-Pasek
Temple University
> Prof. Dr. Henrik Saalbach
Universität Leipzig
> Prof. Dr. Ingrid Schoon
University College London
> Prof. Dr. Daniel Schunk
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
> Prof. Dr. Lilly Shanahan
Universität Zürich
> Prof. Dr. Susanne Viernickel
Universität Leipzig
> Bouazizi, A., Eickmeyer, S., Stoyanova, P., Petermann, F., Reinelt, T., & Herzmann, C. (2019).
Die elterliche Beziehungsqualität als Ressource für die frühkindliche sozial-emotionale Entwicklung in den ersten Lebensjahren. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 67(3), 144–154.
> Dubowy, M., & Hasselhorn, M. (2022).
Editorial: Schulbereitschaft – Perspektiven auf ein multidimensionales Konzept. Frühe Bildung, 11(4), 159–160.
> Kiel, N., Bruckdorfer, R., Petermann, F., & Reinelt, T. (2018).
Temperament in der frühen Kindheit und die Entwicklung externalisierender Störungen: Implikationen für die klinische Diagnostik. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie, und Psychotherapie, 66(3), 177–186.
> Pauen, S., & Peykarjou, S. (2023).
Infants’ fast neural categorization of artificial objects: The impact of stimulus and task characteristics. Developmental Psychology, 59(8), 1496–1510.
> Peykarjou, S.,Hoehl, S., & Pauen, S. (in press).
Developmental origins of high-level perceptual categorization at a single glance. Child Development.
> Reinelt, T., Samdan, G., Kiel, N., & Petermann, F. (2019).
Frühkindliche Prädiktoren externalisierender Verhaltensauffälligkeiten. Kindheit und Entwicklung, 28(1), 19–32.
> Römer, P., Gómez Putzer, A., Kemmerich, R., & Mathes, B. (2021).
Einfluss pränataler E-Zigarettenexposition auf die fetale Entwicklung: Ein Überblick. Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 81(11), 1224–1237.
> Römer, P., Kemmerich, R., Petermann, F., Mathes, B., & Zierul, C. (2023).
Alcohol and nicotine consumption during pregnancy. Sucht, 69(3), 99–111.
> Römer, P., Mathes, B., Reinelt, T., Stoyanova, P., Petermann, F., & Zierul, C. (2020).
Systematic review showed that low and moderate prenatal alcohol and nicotine exposure affected early child development. Acta Paediatrica, 109(12), 2491–2501.
> Römer, P., Reinelt, T., Petermann, F., & Teickner, C. (2019).
Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Welche Auswirkungen auf die frühkindliche Entwicklung sind bekannt? Kindheit und Entwicklung, 28(1), 6–18.
> Samdan, G., Kiel, N., Petermann, F., Rothenfußer, S., Zierul, C., & Reinelt, T. (2020).
The relationship between parental behavior and infant regulation: A systematic review. Developmental Review, 57, Article 100923.
> Samdan, G., Reinelt, T., Kiel, N., Mathes, B., & Pauen, S. (2022).
Maternal self-efficacy development from pregnancy to 3 months after birth. Infant Mental Health Journal, 43(6), 864–877.
> Schmitz, S., & Kröger, A. (2017).
Effizienzanalysen frühkindlicher Bildungs- und Betreuungsangebote: Mehr differenzierte Analysen für Deutschland erforderlich. DIW Roundup, 112, DIW.
> Schütte, K., Köller, O., Anders, Y., & Petermann, F. (2020).
Kontinuität als Schlüssel zu wirksamer Förderung frühkindlicher Entwicklung benachteiligter Kinder. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 67.
> Schütte, K., Rose, H., & Köller, O. (Hrsg.). (2022).
Frühkindliche Entwicklung stärken. Eine Zukunftsallianz aus Fachpraxis, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft. Waxmann.
Wenn Sie allgemeine Fragen zum wissenschaftlichen Begleitprogramm von BRISE haben, wenden Sie sich gern an Dr. Kerstin Schütte und Ricarda Ullrich, Koordinationsstelle am IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik:
Lynn A. Karoly
The Cost and Financing of Early Childhood Care and Education
Marc H. Bornstein
Positive Parenting and Positive Development in Children
Am 7. und 8. Oktober 2019 richtet die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) in Berlin eine Konferenz aus, die frühkindliche Entwicklung und deren gezielte Unterstützung in den Fokus rückt. Die Konferenz richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen, die Bedingungsfaktoren der häuslichen und institutionellen Lernumwelten untersuchen – welche Effekte haben sie auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern, wie ermöglichen gezielte Interventionen die effektive Förderung frühkindlicher Entwicklung?
Wir freuen uns darauf, Sie in Kürze in Berlin begrüßen zu dürfen!